Die Wüste ruft

Am zweiten Tag in Hohhot besuchte ich das Grab der Zhaojun (昭君墓), welches ca. 9 KM südlich der Stadt liegt. Die Grabanlage selbst ist 33 m hoch und wurde gebaut um einer berühmten Frau zu gedenken, die Wang Zhaojun hieß, eine der vier schönsten Frauen im alten China war und die sich opferte um China zu vereinen durch ihre Hochzeit mit Djingis Khan. Sie einte die Hunnen und die Han-Chinesen.

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Nach dem Besuch der Grabanlage habe ich die Große Moschee besichtigt, die ich am Tag zuvor nur in der Nacht gesehen hatte.

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Anschließend habe ich im Zentrum von Hohhot entspannt, etwas gegessen und ein paar Fotos gemacht.

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In der Nacht habe ich den Zug nach Baotou genommen, der für die Strecke nur 2 Stunden gebraucht hat.

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Und wieder war es nicht leicht, das Hostel zu finden, aber diesmal wussten die Nachbarn, wo es zu finden sei, deshalb war es nicht so mühsam, es zu finden. Als ich im Hostel ankam, habe ich sofort mit einem Chinesen Freundschaft geschlossen, einem 19 Jahre alten Chinesen aus Chengdu in der Provinz Sichuan, der Xiao Li heißt. Er bereist China zu Fuß: er ist in Shanghai gestartet, ging nach Beijing  und war nun in Baotou. Er rettete meinen Abend, weil ich noch kein Essen hatte und er seinen Apfel und sein Brot mit mir teilte. Nach einer anstrengenden Reise können ein Apfel und ein Brot sehr  befriedigend sein.

In China geht alles über Beziehungen (关系). Hier in Baotou war es an mir, zum ersten Mal meine Beziehungen zu testen. Der Freund einer Tante einer Freundin von mir bot mir an, mich von Baotou in die Wüste Kubuqi zu fahren, die ca. 35 KM im Süden von Baotou liegt. Er hat mich nicht nur in die Wüste gefahren, sondern mich auch noch zum Frühstück eingeladen.

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Nachdem wir in der Wüste angekommen sind, dauerte es nicht lange, bis ich in der Seilbahn wieder neue Freunde gefunden habe:

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Die Wüste bot sehr viele bequeme und lustige Dinge zum Ausprobieren an:

… ein Quad zu fahren

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… einen Jeep zu fahren

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… oder einfach einen Spaziergang in der scheinbar unendlichen Sandwüste und den Dünen zu machen:

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Der Höhepunkt war ohne Zweifel der Kamelritt durch die Wüste:

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Diese super modischen blauen Schuhe bewahren einen davor, Sand in die Schuhe zu bekommen:

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Zum Schluss bin ich noch auf eine super hohe Sanddüne geklettert, was sehr anstrengend war, weil der Sand nicht der beste Untergrund zum Wandern ist. Aber es war die Sache wert, weil ich von da oben eine fantastische Sicht hatte.

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Die Tante meiner Freundin wartete auf mich am nördlichen Ende der Wüste um mich wieder die 35 KM zurück nach Boatou zu bringen. Sie lud mich zu einem Abendessen mit einigen anderen Onkel und Tanten ein. Wir hatten ein schönes Familienessen! Das erste Bild zeigt die Tante meiner Freundin, die mir so viel geholfen hat. Danke vielmals für alles!!

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Mein Highlight des Essens war das super leckere Lammfleisch, das von einer Freundin der Tante zubereitet wurde. Und zum ersten Mal in meinen Leben habe ich Schafsfüße gegessen. Und sie haben sehr gut geschmeckt! Ich weiß, auf dem Bild sehen sie nicht gerade wie Schafsfüße aus, aber man sagte mir, es wären welche und es scheint hier in der Inneren Mongolei eine Spezialität zu sein.

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Während des Essens tranken wir einige Biere, was sehr erfrischend nach dem langen Tag in der Wüste war. Dann öffnete plötzlich ein Onkel den 白酒 báijiu, einen chinesischen Schnaps mit 50% Alkohol und bot mir an, mit ihm zu trinken. Also leerten wir Glas auf Glas auf Glas auf Glas…

Wenn irgendjemand sagt, Chinesen können keinen Alkohol trinken, schicke ich ihn zum Haus der Tante meiner Freundin! Sie können!

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Wir hatten während des Essens so viel Spaß und ich war tief berührt und glücklich, dass ich ein Teil dieses Familienessen sein durfte, bei dem jeder so super freundlich und warmherzig war und mich mit offenen Armen aufnahm. Deshalb möchte ich die These meines letzten Textes bestätigen: die Bewohner der Inneren Mongolei sind in der Tat sehr gastfreundlich und warmherzig. Da gibt es keinen Zweifel. Vielen Dank für einen so unvergesslichen Abend!!

Nach dem Abendessen fuhr ich zum Bahnhof um den letzten Zug nach Ordos zu erreichen. Ich war so glücklich, als ich in mein Bett im Hostel fallen konnte nach so einem harten Tag. Aber dieser Tag hatte in der Tat so Spaß gemacht, war interessant und überwältigend!

 

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